Möwe und andere Abenteuer
Tag 7 bis 14
Auf der Insel Norderney war es es eine gute Entscheidung in die „Jugendherberge“ zu gehen. Jugend ist relativ gesehen. Hier sind am Wochenende mehr Kegelgruppen und die Jugend ist eher selten. Günstig, Essen inklusive und Gesprächsmöglichkeiten beim beim Frühstück oder Abendessen. In der Jugendherberge Norderney habe ich nette Menschen kennen gelernt.
Die Einheimischen sprechen einen mit Du an und Moin. Das wirkt sich auf die Urlauber aus. Es geht hier locker zu und in der Jugendherberge grüßt man wenn man aneinander vorbei läuft.
Ein Tipp: Essen an der Küste oder auf der Insel nicht alleine lassen, zumindest wenn man alleine draußen am Tisch sitzt.
Meine kleine Geschichte dazu. Ich habe mein Tablett draußen gelassen, voll mit lecker Frühstück und kurz etwas von drinnen geholt. Als ich wieder nach draußen gegangen bin schallt es mir entgegen „Da war ’ne Möwe dran.“ Ich weiß natürlich nicht dass ich gemeint bin und beachte den Hinweis zunächst nicht. Daher setze mich voller Vorfreude vor mein Frühstück und wundere mich beim ersten Blick wo mein Stück Wurst geblieben ist. Und warum ein Teil vom Quark, der eigentlich auf dem Müsli auf der anderen Seite sein sollte, an der Stelle der Wurst zu finden ist.
Langsam sickert der Satz in den Vordergrund meines Hirns. Aah, da war ’ne Möwe dran. Gut dass sie nur genommen und nicht gegeben hat. Auf Wurst kann ich leicht verzichten. Im Hintergrund „Aah, schau mal, die ist lange beschäftigt.“ Jetzt drehe ich mich um und sehe sie, danke den Leuten für den Hinweis und zeige der Möwe dass ich sie jetzt im Blick habe. Ich habe Grinsen im Gesicht, die Möwe nicht und fliegt von dannen, zur nächsten Chance.
Kurz darauf kommt eine Kegelgesellschaft aus meiner Heimatgegend an meinen Tisch und verwickelt mich in nette Gespräche. Und auf den Vorfall mit der Möwe werde ich abends noch angesprochen.
Auf Norderney bin ich gefühlt mehrmals um die Insel gefahren mit meinem Brompton, und habe das Tages-Leben am Strand genossen.
Bei meiner Abreise war alles im dichten Nebel. Eine ganz besondere Stimmung die sich bei der Rückfahrt auf der Fähre mit der kräftigen Sonne gewandelt hat.
Noch auf Norderney habe ich nach Emden geschaut als mögliches nächstes Ziel und bin auf eine tolle Übernachtungsmöglichkeit bei Airbnb gestoßen: Ein kleines Boot am Außenhafen, ganz für mich alleine. Ein Traum. Und ja, es war toll und ich konnte mich kaum trennen. Bei Sonnenuntergang leicht geschaukelt am Wasser sitzen, wie ein Baby in den Schlaf geschaukelt werden und dann den Sonnenaufgang genießen. Ein kleiner Eindruck vom Leben am Wasser. My Way heißt das Boot. Wie passend!
Emden hat sich mir als kleine Stadt am Wasser gezeigt wo man viele Möglichkeiten hat seine Freizeit zu verbringen. Der Emder Wall ist ein schöner, lauschiger Ort, der die Stadt auf einer Seite mit Wald und Kanälen umfasst.
Aufgrund einer technischen Panne mache ich einen Zwischenstopp in Hattingen. Ein Tag Erholung und ein Tag Action. Dann bin ich wieder startklar für Teil 2 der Reise.
Es zieht mich nach Frankfurt, wo ich in Sachsenhausen nach Äppelwoi – Apfelwein – und Frankfurter grüner Sauce Ausschau halte. Und die Gemütlichkeit und das Zusammensein in Sachsenhausen. Am Anfang des Studiums habe ich in Frankfurt für ein Praktikum 6 Wochen gelebt und die Stadt mit vielen Angeboten genossen. Daher ist es etwas Besonderes für mich hier wieder anzukommen. Meine Ankunft ist bei Sonnenuntergang mit einer tollen Skyline.
Am Tag danach fesselt mich das Filmmuseum nach so langer Zeit wieder. Hier kann man die Anfänge des Films ansehen und moderne Technik ausprobieren. Was ich natürlich mit besonderer Freude gemacht habe. Hinzu kommen wechselnde Ausstellungen.
Danach ein wenig am Main sitzen, die Seele baumeln lassen und dem Treiben auf und am Wasser zusehen. Unter anderem ist ein Trommelgeführtes Drachenboot vorbei gekommen und ich habe ein paar nette Gespräche gegeführt. Nachmittags fahre ich mit dem Brompton zum Palmengarten und gehe dort auf Entdeckungsreise. Es gibt viel zu staunen, darüber welche Vielfalt es in der Natur gibt. Evolution! Anpassung an die Umgebung mit verschiedensten Lebensstrategien, Formen und Farben.
Es lebe das Leben am Wasser, Zuhause und wo auch immer auf Reisen.








